Essen - In der Debatte um Hartz IV und Armut in Deutschland müssen endlich auch die Betroffenen gehört und ernst genommen werden. Das forderte der Vorsitzende der Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (LAG FW) Andreas Meiwes zum NRW-Auftakt des Europäischen Jahres zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung. »Menschen, die Arbeitslosengeld II erhalten, wollen als Menschen mit Rechten gesehen werden, nicht als Schmarotzer«, betonte Meiwes. Viele der 500.000 Haupt- und Ehrenamtlichen, die in den Diensten und Einrichtungen der Freien Wohlfahrtspflege in NRW arbeiten, seien Tag für Tag in unterschiedlichster Form mit Armut konfrontiert. »Wir setzen uns dafür ein, dass arme Menschen mit ihren Sorgen und Ängsten Gehör finden«, sagte Meiwes. »Armen eine Stimme geben« sei ein zentrales Anliegen der Freien Wohlfahrtspflege in NRW.
Die LAG FW hat eine Broschüre »Armen eine Stimme geben« als einen Beitrag zum Europäischen Jahr gegen Armut und soziale Ausgrenzung neu aufgelegt. Darin werde deutlich, was sich für Menschen, die in Armut leben, tatsächlich in den letzten Jahren verändert hat, sagte der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Armut und Sozial¬bericht¬erstattung in der LAG, der Kölner Diözesan-Caritasdirektor Frank Johannes Hensel. Anonymisierte Fallbeispiele vermittelten Innenansichten von Betroffenen sowie Sozialarbeitern. Hensel forderte ein Ende der »unsäglichen Diskussionen« über Sozialschmarotzer und Anspruchsdenken gegenüber dem Sozialstaat. »Diese Debatte schürt Neid und Diskriminierung und führt im Ergebnis zu einer Entsolidarisierung«, warnte er. »Die Armen kosten unser Land weder das große Geld noch gefährden sie den allgemeinen Wohlstand« betonte Hensel.
Hinweis: Die nordrhein-westfälische Auftaktveranstaltung zum Europäischen Jahr gegen Armut und soziale Ausgrenzung findet am Mittwoch, 17. März, in Köln statt.
Die Broschüre »Armen eine Stimme geben« ist über die Geschäftsstelle der LAG erhältlich, hier finden Sie die pdf-Fassung.
Markus Lahrmann
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