Jetzt heißt das Motto: „Wir bleiben dran! Wir fordern ein Rettungspaket für den Offenen Ganztag!“ Helga Siemens-Weibring erläutert: „Es hat leichte Verbesserungen für den Offenen Ganztag gegeben, aber das reicht bei Weitem nicht. Wir brauchen Substanz und Nachhaltigkeit – und das jetzt.“ Die Vorsitzende des Ausschusses Familie, Jugend und Frauen der Freien Wohlfahrtspflege NRW ruft Eltern und Träger dazu auf, überall im Land Einsatz zu zeigen für gute Standards bei den Offenen Ganztagsschulen. Siemens-Weibring: „Wir brauchen einen Rechtsanspruch auf einen OGS-Platz für jedes Kind. Wir brauchen eine auskömmliche Finanzierung und damit letztlich ein neues Gesetz, das eine gute OGS für alle sicherstellt.“
Die Offenen Ganztagsschulen haben sich zu einem wichtigen Bildungs-, Betreuungs- und Förderangebot für Schülerinnen und Schüler in ganz Nordrhein-Westfalen entwickelt. Sie tragen dazu bei, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu ermöglichen. Rund 80 Prozent der Träger von Offenen Ganztagsangeboten sind der Freien Wohlfahrtspflege angeschlossen. Zur Freien Wohlfahrtspflege gehören über 2.000 Offene Ganztagsschulen, in denen rund 200.000 Kinder betreut werden.
Die Finanzierung des Offenen Ganztags ist kompliziert und variiert von Kommune zu Kommune. Das Land gibt aktuell circa 1.100 Euro pro Kind und Schuljahr, die Kommunen einen Pflichtbeitrag von derzeit etwa 460 Euro pro Kind/Schuljahr. Gebraucht würden 3.250 Euro, so Berechnungen der Freien Wohlfahrtspflege NRW.
Viele Kommunen geben nach Kassenlage auch unterschiedliche Summen dazu, die Träger müssen aber immer zuschießen.
Für den Vorsitzenden der Freien Wohlfahrtspflege Nordrhein-Westfalen, Christian Heine-Göttelmann, ist ganz entscheidend, dass Wohnort und Familiensituation nicht ausschlaggebend für die Qualität der Ganztagsbetreuung sein dürfen: „Ungleiche Lebensverhältnisse ausgerechnet bei der Bildung von Kindern sind ein Armutsrisiko. Das ist nicht hinnehmbar.“
„Wir bleiben dran! Wir fordern ein Rettungspaket für den Offenen Ganztag!“, das ist das Motto der Online-Petition, die jetzt an den Start geht. Anlass sind die Haushaltsberatungen im Landtag, die Mitte September beginnen. Die Petition hat eine Laufzeit von zwei Monaten und endet am 31. Oktober 2018. Die gesammelten Unterschriften werden an das Ministerium für Schule und Bildung und an das Familienministerium gegeben.
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