DRK KV Bochum
Mit Senioren für Senioren — Gemeinsam aktiv
Projektteam TRIAS Bochum Bochum, eine ehemalige Bergbau- und Stahlindustriestadt mitten im Ruhrgebiet mit 365.489 Einwohnern (Stand 31.07.11), hat den Strukturwandel noch nicht abgeschlossen. Bochum steht, wie fast alle Städte und Kreise des Ruhrgebiets, vor einer großen Herausforderung aufgrund des demografischen Wandels, der verbunden mit einem deutlichen Bevölkerungsrückgang, ausgeprägter Alterung der Gesellschaft, Wirtschaft im strukturellen Wandel, Wegzug junger, qualifizierter Menschen ist. Außerdem erfordert die Zunahme der Anzahl der Älteren unter den Migrantinnen und Migranten eine genaue Betrachtung und Öffnung der Regeldienste sowie Entwicklung von adäquaten Angeboten für sie.
Unsere Erfahrung sowohl im Bereich der offenen Altenarbeit und der Migrationsarbeit zeigen, dass ältere Menschen mit Zuwanderungsgeschichte im Bereich der gemeinwesenorientierten Altenarbeit zu wenig Berücksichtigung finden. Dennoch gilt für sie, wie für alle Seniorinnen und Senioren, die Forderung, dass ihr Lebens-/ Wohnumfeld so gestaltet sein muss, dass ein langes, würdevolles Leben in den »eigenen 4 Wänden«, im bekannten Quartier/Viertel möglich ist. Wir wollen mit unserem Projekt die Senioren ab 55 Jahren ansprechen, sich aktiv in ihrem Wohnquartier/-viertel zu engagieren. Ihnen wird die Möglichkeit geboten, sich und ihre Interessen aktiv einzubringen, soziale Kontakte aufzubauen, eine Struktur der gegenseitigen Unterstützung im Quartier zu entwickeln, die allen ein langes Leben im vertrauten Raum ermöglicht. Unter dem Motto »Mit Senioren für Senioren — Gemeinsam aktiv« wollen wir mit allen Seniorinnen und Senioren die Herausforderung annehmen und den Fokus weg von mit dem demografischen Wandel verbundenen negativen Begriffen, wie »Überalterung«, »Rentnerschwemme«, »Bevölkerungsschrumpfung« hin zu einer Sichtweise lenken, dass gerade eine Gesellschaft des langen Lebens viele Potentiale beinhaltet, die einem Quartier und allen ihren Bewohnern zu Gute kommen können.
Das Projekt wird sich in einem ersten Schritt mit dem Stadtbezirk Bochum-Ost, insbesondere mit den Stadtteilen Langendreer und Werne näher beschäftigen. Hier leben 55.193 Einwohner, 15.5 % von ihnen haben einen Migrationshintergrund. Der Anteil der älteren Menschen ab 60 Jahre liegt bei 26 % und wird in den kommenden Jahren noch steigen. Die Stadtteile liegen im äußeren Bereich von Bochum, weiter entfernt von der Innenstadt. Sie verfügen über eine Infrastruktur bzgl. Nahverkehrs, Versorgung vor Ort. Aber in der letzten Zeit brechen dort viele kleinere Läden, Familienbetriebe für die Deckung des täglichen Bedarfs weg. Diese waren auch Orte der Begegnung, Orte für einen kleinen Plausch und Austauschmöglichkeit für wichtige Informationen. Weiterhin boten sie auch den Bewohnern des Stadtteils einen sicheren Platz, an dem man bekannt war, zu dem man jeden Tag gehen konnte. Daher ist es notwendig, freiwilliges Engagement und Eigeninitiative unter den Senioren zu initiieren, um mit ihnen gemeinsam notwendige niedrigschwellige Angebote zu entwickeln und zu installieren, um den Menschen in diesem Stadtteil ein gutes Älterwerden zu ermöglichen und ein Miteinander zu entwickeln. Ein weiterer wichtiger Schritt im Rahmen des Projektes ist die Kontaktaufnahme und Pflege zu Migrantenorganisationen, Einrichtungen, Verbänden und Gemeinden. Insbesondere die Erhebung der Bedarfe und Wünsche der älteren Migranten für ihr Älterwerden sind ein wichtiger Bestandteil des Projektes sowie die gemeinsame Entwicklung von entsprechenden Angeboten bzw. bei Bedarf Begleitung der Regeldienste bei der Öffnung der Angebote für alle Senioren und Interessierte. Weiterhin werden Senioren mit Migrationshintergrund angesprochen und motiviert, sich freiwillig zu engagieren, insbesondere mit dem Augenmerk darauf, aktiv mitwirken und Einfluss für die Belange der älteren Migranten nehmen zu können. Ziel ist es, ältere Menschen unterschiedlicher Herkunft miteinander ins Gespräch zu bringen, gemeinsames Tun und Handeln zu fördern und damit die Nachbarschaft zu stärken.
Das gesamte Projekt wird getragen und vorangebracht durch ein partizipativ arbeitendes Projektteam (Trias), das sich aus folgenden Personen aus verschiedenen Bereichen zusammensetzt:
Johanna Radandt - Ehrenamt (Vertreterin Seniorenbeirat)
Rita Kosthaus - Kommune (Stadt Bochum, Amt für Soziales und Wohnen)
Kathrin Engel - Wohlfahrtsverband / Projektträger (DRK Kreisverband Bo e.V.)
Hasan Kani Yilmaz - Wohlfahrtsverband / Projektträger (DRK Kreisverband Bo e.V.)
Kontakt
DRK Kreisverband Bochum e.V. <strong/>
Kathrin Engel / Hasan Kani Yilamz
An der Holtbrügge 8
44795 Bochum
Tel: 0234 / 9445 -143 / -120
Fax: 0234 / 9445 160
E-Mail: bgst.engel@drk-bochum.de oder bgst.yilmaz@drk-bochum.de
www.drk-bochum.de