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Arbeitsgemeinschaft der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege des Landes Nordrhein-Westfalen e. V. | Detail

Arbeitslose brauchen "JobPerspektive"

Wohlfahrtsverbände: Förderung von Langzeitarbeitslosen erhalten

Essen — Die Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege Nordrhein-Westfalen (LAG FW) befürchtet, dass das Förderprogramm »JobPerspektive« eingefroren und langfristig ausgetrocknet wird. »Im laufenden Jahr hat die Bundesregierung die geplante und erforderliche Förderung gekappt«, kritisierte der LAG-Vorsitzende Andreas Meiwes am Montag in Essen. Von den ursprünglich angezielten 100.000 geförderten Stellen konnte jedoch erst knapp die Hälfte eingerichtet werden, sagte Meiwes. Er forderte die Politik auf, ihr Versprechen auch gegenüber Langzeitarbeitslosen zu halten.

»Es ist mehr als ärgerlich, wenn jetzt aus koalitions-taktischen und parteipolitischen Gründen auf Bundesebene ein vor zwei Jahren allseits und überparteilich gefeiertes Programm praktisch eingefroren wird«, sagte Meiwes. Das zerstöre die Hoffnungen vieler Langzeitarbeitsloser auf eine sinnvolle Arbeit. Viele von ihnen hätten allein auf dem Arbeitsmarkt absehbar keine Chancen. Meiwes appellierte an das Bundesarbeitsministerium, das Programm wie ursprünglich geplant auszubauen, um weitere 50.000 Stellen zu schaffen und die bestehenden mit bis zu 75 Prozent der Lohnkosten zu fördern.

Der Vorsitzende des LAG-Arbeitsausschusses Arbeit und Arbeitslosigkeit Nikolaus Immer lobte die »JobPerspektive«: »Wir haben selten ein arbeitsmarktpolitisches Instrument gesehen, dass so nachhaltig erfolgreich Menschen in sinnvolle Arbeit bringt«, sagte Immer. »Wer Menschen zu einem echten Arbeitsplatz verhilft, gibt ihnen einen Teil ihrer Würde zurück«, betonte er. »Sie erreichen ein Maß an Selbstbewusstsein und Zufriedenheit, das mit Geld vom Amt nicht zu kaufen ist.«

Wer im Rahmen der JobPerspektive einen Arbeitsplatz erhalte, brauche kein Hartz IV mehr und zahle selbst Beiträge in die Sozialkassen, erklärte Immer. Damit relativierten sich die Kosten für das Programm, während die Erfolge unbestritten seien. Es gebe unter den Langzeitarbeitslosen eine ganze Anzahl von Personen, die arbeitsfähig sind, gern arbeiten würden, aber aufgrund ihres Alters, gesundheitlicher Einschränkungen, geringer Qualifikation oder schwieriger persönlicher Lebenssituation keine Chancen mehr auf ungeförderte Beschäftigung am Arbeitsmarkt haben. »Für diese Menschen ist ein geförderter Arbeitsplatz ein echter Lichtblick und damit ein Fundament für die persönliche Stabilisierung und die gesellschaftliche Integration«, unterstrich Immer.

Hintergrund: Beim Start der JobPerspektive im Jahr 2007 hatten Politiker von CDU (NRW-Arbeitsminister Karl-Josef Laumann) und SPD (Staatssekretär Klaus Brandner im Bundesarbeitsministerium) gemeinsam 100.000 neue Stellen für Langzeitarbeitslose als Zielmarke festgelegt. Zum Jahreswechsel 2009/2010 waren bundesweit rund 45.000 Stellen (NRW: 12.500) — meist befristet - besetzt. Dass jetzt nicht weiter aufgestockt werden kann, liegt am Bundesarbeitsministerium. Es hat für 2010 statt der ursprünglich veranschlagten 1,38 Mrd. Euro für das Programm »Jobperspektive« nur 700 Millionen Euro in den Haushalt eingestellt. Diese Mittel reichen nicht aus, um die Entfristung von bereits geschaffenen Stellen zu finanzieren und gleichzeitig eine Neuförderung zu ermöglichen, um das Ziel von 100.000 Stellen zu erreichen.

Hinweis für Redaktionen:

Folgende Einrichtungen haben positive Erfahrungen mit dem Programm »JobPerspektive« gemacht, freuen sich über Medienanfragen und können konkrete Beispiele liefern

SKM - Katholischer Verein für soziale Dienste in Paderborn e.V.
Ansprechpartner Herr Bracke.
Telefon: 05251 13710 0
Fax 05251 13710 5

Neue Arbeit Mönchengladbach
Ansprechpartnerin Marion Schäfer - Henze
Telefon: 02161 59500-16
Fax: 02161 595 00-95

WABE e.V.
Ansprechpartner Alois Poquett
Telefon: 0241 96867 14

ASH - Sprungbrett
Ansprechpartner: Julian Beywl.
Glescher Straße 2; 50126 Bergheim
Telefon 02271/83 98-0
Telefax: 02271/3 98-10