Mehr als 300.000 Menschen mit geringem Einkommen nutzen derzeit das Sozialticket, um mit Bus oder Bahn ihre privaten oder beruflichen Ziele erreichen zu können. Die Landesregierung hat den Plan das Sozialticket in zwei Monaten abzuschaffen nach heftigen Protesten fallen gelassen. Es soll zunächst weiter geführt werden und das Jahr 2018 soll genutzt werden, nach Lösungen zu suchen.
Die Freie Wohlfahrtspflege begrüßt diesen Aufschub. Andreas Johnsen, Vorsitzender der Freien Wohlfahrtspflege, stellt dazu fest „Dieser Aufschub ist gut für alle Menschen, die auf ein verbilligtes Ticket angewiesen sind. Sie können am gesellschaftlichen Leben teilhaben, Arbeitsstellen suchen und Arbeit aufnehmen. All diese Menschen atmen auf und zunächst ist ein wenig sozialer Friede gesichert.“ Doch die Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege fragen auch, wie es nach 2018 weiter gehen wird. Die Ankündigung eine Lösung mit den Verkehrsverbünden auszuarbeiten greift ihnen zu kurz. „In dieser Diskussion fehlen wichtige Akteure“, so Johnsen. „Was ist mit den Kommunen, was mit den Verbänden der Freien Wohlfahrtspflege oder den Fahrgastverbänden, die sich schon seit langen Jahren für die Verbesserung der Mobilität einsetzen? Diese gehören genauso zur Erarbeitung von Lösungen dazu, wie Vertreter und Vertreterinnen des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales. Die Regelsatzdiskussion hinsichtlich der Pauschale für Mobilität darf nicht vergessen werden.“ Darin es sind lediglich 26 € für Mobilität vorgesehen. Schon jetzt zu wenig, um das Sozialticket in Höhe von 38.50 € zahlen zu können.