Essen — Die Wohlfahrtsverbände in NRW fordern Unterstützung für klamme Kommunen. »Die Ungleichheit der Lebensverhältnisse hat zugenommen«, sagte der Vorsitzende der Landesarbeitsgemeinschaft Freie Wohlfahrtspflege (LAG FW) Andreas Meiwes am Donnerstag in Essen. Die Schere zwischen finanziell starken und finanziell schwachen Kommunen gehe immer weiter auseinander. »Immer mehr arme Menschen leben in armen Kommunen und sind zusätzlich benachteiligt, weil dort soziale Angebote wegbrechen«, warnte Meiwes. Es müsse Aufgabe der nächsten Landesregierung sein, gleichwertige Lebensverhältnisse und Chancen für alle Bürgerinnen und Bürger zu sichern. »Wer arm ist, darf nicht zusätzlich arm dran sein, weil auch noch seine Stadt pleite ist«, sagte Meiwes.
In den vergangenen Monaten sind der Freien Wohlfahrtspflege in NRW Fälle bekannt geworden, in denen Städte im sogenannten Haushaltssicherungskonzept nicht in der Lage sind, Fördermittel des Bundes zu erhalten. Sie konnten oder durften die notwendige Ko-Finanzierung nicht aufbringen. So bestehe die Gefahr, dass sich gerade in Kommunen mit ohnehin schon gravierenden sozialen Schwierigkeiten Probleme zusätzlich verschärfen, warnte der LAG-Vorsitzende. Das Land NRW müsse nach Möglichkeiten suchen, die betroffenen Kommunen so zu unterstützten, dass auch sie Fördermittel Dritter nutzen können, fordert die LAG Freie Wohlfahrtspflege. Denkbar sei ein landesmittelgespeister Fonds mit Zweckbindung.
Mit ihrer Initiative »NRW bleib sozial — nachgefragt« lenkt die Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege im Wahlkampf den Blick auf die sozialen Lebensbedingungen in Nordrhein-Westfalen. 40 Fragen hat sie den politischen Parteien zur Wahl gestellt.
Alle Fragen und die Antworten der Parteien lesen Sie unter www.nrw-bleib-sozial.de