„Es ist erfreulich, dass schon viele Besuche stattfinden konnten“, so Dr. Frank Johannes Hensel, Vorsitzender der Landesarbeitsgemeinschaft. Vor allem galt es, Gedränge und lange Wartezeiten zu vermeiden. „Das ist den Einrichtungen weitestgehend gelungen“, so Hensel.
Er bedankte sich bei den Heimleitungen, die „trotz knapper Zeit alles dafür getan haben, dass die Altenheime in kurzer Zeit Voraussetzungen für Besuche geschaffen haben“.
Hensel weiter: „Der Sonntag war ein Einstieg, vieles musste schnell organisiert werden. So wurden Zelte aufgestellt, Begegnungszonen hergerichtet, Plexiglasscheiben angebracht und Termine vergeben.“ Viele Angehörige hätten sich bereitwillig auf die vielen Regeln eingelassen, so Hensel und damit dazu beigetragen, dass der Einstieg geschafft wurde.
Es müsse weiter an den Besuchsformaten gearbeitet werden. „Die ersten Wochen der Corona-Krise mit annähernd kompletten Betretungsverboten waren für Bewohnerinnen und Bewohner genauso wie auch für Angehörige und Pflegekräfte keine länger erträgliche Lösung. Was wir jetzt brauchen, ist der Aufbau von guten Erfahrungen und Erkenntnissen auf der Gratwanderung zwischen Distanzwahrung und persönlicher Nähe.“
Hensel appellierte an Heimbetreiber, Angehörige und Bewohnerinnen und Bewohner, auch in den kommenden Wochen weiter daran zu arbeiten, dass Besuche gelingen können. Es geht um die vernünftige Balance zwischen angemessenen Barrieren und störungsarmen Kontakten.
„Ich bin mir dessen bewusst, dass diese Art der Besuche etwa vor einer Plexiglasscheibe oder mit Schutzkleidung sehr störend und verwirrend wirkt“, sagte der Vorsitzende der Freien Wohlfahrtspflege. „Ein enorm hoher Betreuungsbedarf ist damit verbunden, die Nöte sind gerade bei Menschen mit dementiellen Erkrankungen groß.“
Der Aufwand sei jedoch richtig, so Hensel – um menschliche Nähe zurück zu gewinnen.